[Show page in English][Mostra pagina in italiano]

Impressionen aus Kuba von Heinz Peter Schepp

Der Kölner Künstler Heinz Peter Schepp gibt in einer Serie eindrucksvoller Fotografien einen Einblick in das ursprüngliche Kuba. Seine Arbeiten heben sich wohltuend von den aus zahlreichen Reportagen bekannten Bildern von Kolonialbauten, Revolution und Zigarren ab, die für die kubanische Kultur stehen sollen und bieten einen Blick hinter die touristische Fassade. Es sind sehr persönliche Arbeiten, die das Alltagsleben lebensnah einfangen und dem Betrachter die kulturelle Vielfalt und den Zauber des lateinamerikanischen Landes näher bringen.

Die Fotografien entstanden im öffentlichen Raum und repräsentieren Momentaufnahmen des gelebten Lebens, Orte, urbane Szenen, Passanten, Facetten des Alltags. Heinz Peter Schepp hält die Bilder mit großem Einfühlungsvermögen, Offenheit für das Ungewöhnliche und einem geschulten Blick für Ästhetik fest. Seine Arbeiten umfassen eine breite Palette an Farben, die auf die jeweiligen Motive abgestimmt sind, außergewöhnliche Perspektiven und ein Spiel mit Licht und Schatten, die zusammen genommen eine einzigartige Atmosphäre abbilden, aber auch neue Interpretationen nahelegen. Die Fotografien zeigen einerseits die sichtbaren Spuren einer bewegten Vergangenheit, Fragmente der Vergänglichkeit, aber auch deren Schönheit, die durch die Farbgebung akzentuiert wird. Im Mittelpunkt anderer Bilder der Serie stehen Passanten, Menschen bei auf den Alltag bezogenen Aktivitäten, ohne Posen. Sie lassen das besondere Gespür des Fotografen für die menschliche Begegnung und seine Fähigkeit, den Moment einzufangen, deutlich erkennen.

Die atmosphärisch dichten, einprägsamen Bilder gehen weit über eine Dokumentation hinaus. Sie spiegeln in einer großen Spannbreite an Motiven das persönliche Erleben eines faszinierenden Landes und eine gelungene künstlerische Umsetzung der Erfahrung wieder. Die kulturelle Vielfalt Kubas und die vielschichtige Verflechtung von Erbe und Gegenwart werden durchgängig spürbar. Nicht zuletzt dokumentieren die Bilder die Anziehungskraft unspektakulärer Motive, den Reiz von Bildern voller Spontanität, Farbenvielfalt, Emotionen und Lebendigkeit.

Prof. Dr. Irene Daum